Bereits im vergangenen Jahr trat ein Jugend-Team aus Limburgerhof in Lahnstein bei der offenen Rheinland-Pfälzischen Vereinsmeisterschaft U10 an. Im Jahr 2022 fand das Turnier in Kirchberg (Hunsrück) statt. Für Limburgerhof gingen Jacob Fenzel, Julian Fuhrmann, Me Le, Eddy Jones und Nicolas Wagener an den Start. Ausgetragen wurde das Turnier von der Schachjugend Rheinland-Pfalz im Rahmen des Landesjugendsportfestes 2022. Gespielt wurden 5 Runden mit einer Bedenkzeit von 25 min pro Spieler und Partie.

In 5 Runden kann man zwar einen Sieger ermitteln, allerdings hängen die weiteren Platzierungen von komplizierten Diskriminierungsregeln ab: Bei Punktgleichheit gelten bei Rundenturnieren folgende Kriterien: 1. höhere Zahl der Brettpunkte aus allen Kämpfen, 2. Sonneborn-Berger-Wertung 3. Siegwertung, 4. direkter Vergleich

Schachtrainer Jürgen Wortmann berichtet:

Leider lief die Vereinsmeisterschaft am Samstag, d. 10.9. in Kirchberg nicht ganz rund. Wir reisten mit vier tapferen Kämpfern (Nicolas, Jacob, Julian, Eddy) und Me Le an, um um den RLP-Titel der Vereinsmannschaften zu spielen. Sagen wir es mal so: Man kann sich geeignetere Spielorte vorstellen als den gewählten parallel zu den Landessportveranstaltungen in Simmern.

Für My und Eddy war es der erste Versuch im Wettkampfschach - entsprechend schwierig gestaltete sich die Spielführung. My und Eddy wechselten sich am vierten Brett ab, machten ihre Sache erwartungsgemäß gut und holten im Turnier zwei Punkte.

Nicolas am ersten Brett, Jacob am zweiten Brett und Julian am dritten Brett steckten noch die Sommerferien in den Knochen. Alle drei spielten teilweise deutlich unter ihren Möglichkeiten. Vor allem das viel zu hohe Spieltempo (Nicolas ausnahmsweise ausgenommen) bereitete dem Trainer Sorge. Und dann wurde ein Mannschaftssieg durch einen Zug verspielt, über den nur Sekunden nachgedacht wurde.

Die Mannschaft erreichte zwei Siege bei drei Niederlagen und landete bei 10 teilnehmenden Mannschaften auf Platz 8. Der Ranglistenplatz spiegelt nicht die Spielstärke der Truppe wieder. In einem 5-rundigen Turnier nach Schweizer - System wird ein gerechter Sieger ermittelt, allerdings ist die Reihenfolge dahinter stark durch Glück bei der Auslosung beeinflusst. Unser Team hatte Lospech und wurde ein der letzten Runde gegen den späteren Gewinner gelost und verlor. In der letzten Runde gegen den Gewinner der Meisterschaft zeigte unser Team die besten Spiele des Tages. Ein Remis, wenn nicht ein Sieg war möglich, leider, leider klappte am Ende doch nicht alles und der 8.Platz war Realität.

Festzuhalten ist: Die Stimmung war besser als das Ergebnis. Auf zu neuen Herausforderungen!

Endtabelle: Die Einzelergebnisse und Endtabelle liegen leider noch nicht vor.

 

 Unser Team nach anstrengendem Spielen: Jacob Fenzel, Julian Fuhrmann, Me Le, Eddy Jones und Nicolas Wagener (von links).


In einer Serie von Grand Prix Turnieren bieten Vereine des Pfälzer Schachbundes Jugendlichen und Kindern an, erste Erfahrungen im Wettkampfschach zu gewinnen. Dazu werden an einem Spielort nebeneinander eine ganze Reihe von Turnieren durchgeführt.

Dabei wird einmal zwischen dem Alter der Spieler unterschieden und ein (U8, U10, U12)-Turnier und ein (U14, U16, U18)-Turnier angeboten. Zusätzlich kann in einem ABC-Turnier gespielt werden, das für die Allerjüngsten und Neueinsteiger reserviert ist. Innerhalb der Turniere wird eine Klassierung nach Alter durchgeführt.

Limburgerhof startete nach Absagen aufgrund Covid Erkrankung „nur“ mit fünf jungen Spielern. Für My Le und Minh Le war es die erste Teilnahme an einem Turnier. My spielte sehr selbstbewusst und sammelte in 7 Spielen 3,5 Punkte ein. Die Punktezahl reichte immerhin im ABC-Turnier zu einem Gewinn der U10 Wertung. Ihr 7-jähriger Bruder fand altersbedingt nur langsam ins Spiel. 2,5 Punkte machten Hoffnung für kommende Turniere. Den ersten Platz sicherte sich Advaith Shankar.

Jacob Fenzel ist schon wettkampferfahren und startete im regulären U8 – U12 Turnier. Jacob gewann drei Spiele und erzielte Platz 15 unter vielen anwesenden U12 Spielern. 

Nicolas Wagener hat mit seinen neun Jahre schon viele Wettkämpfe bestritten. Dabei ist seine Spielqualität schon so gewachsen, dass er neue Herausforderungen benötigt, die er unter Gleichaltrigen in der Pfalz kaum findet. Dem zufolge startete Nicolas im U14-U18 Turnier. Sein Spiel war hervorragend und gewann sechs Spiele und verlor nur eines. Dabei schlug er beispielsweise den amtierenden Pfalzmeister U14 Milan Schnebele. Das war eine herausragende Leistung von Nicolas. Er wurde punktgleich mit dem Ersten Gesamtzweiter. Leider wurde die Leistung von Nicolas bei der Preisvergabe nur unglücklich prämiert. Da er sich in der U14 Untergruppe gemeldet hatte und ein U14 Spieler gewann, ging Nicolas leer aus (kein Pokal). U16 und U18 Spieler verließen den Spielsaal mit Pokal geschmückt, obwohl sie sich deutlich hinter Nicolas platzierten.

(Bericht: Jürgen Wortmann / Adrian Conte)

Urkunde AdvaithShankar ABC NW 20220716Urkund MyLe ABC NW 20220716

Nicolas Wagener hat sich zur Teilnahme an der Deutschen Einzelmeisterschaft (DEM) der Schachjugend qualifiziert. Nicolas (DWZ 1315) ist erst neun Jahre und seit 2 Jahren im Verein "Schachfreunde Limburgerhof". Coach Jürgen Wortmann berichtet im nachstehenden Tagebuch über "unseren" Limburgerhofer Kandidaten.

 

Jürgens Turnier-Tagebuch

Die Meisterschaften

Die Meisterschaften werden im Zeitraum vom 04.-12.06.2022 in Willingen im Hochsauerland ausgetragen. Gastgeber für 600 Kinder und Eltern und Trainer ist das Stern Hotel, das bis 1800 Personen Platz bietet. Es werden Meisterschaften U10, U12, U14, U16 und U18 gepielt. Daneben finden auch offene Turniere der U25 und ein Kika-Turnier für hoffnungsvolle Nachwuchstalente statt, die sich nicht für eines der Hauptturniere qualifiziert haben. Dabei bedeutet das „U“ „unter“ gefolgt von der Alterszahl. Also z.B. U10 ist die Meisterschaft der Unter-10-Jährigen Kindern.

Team RLP
Nicolas führt als DWZ-stärkster U10-Teilnehmer das Team RLP an. Mitkämpfer im Team RLP sind Marnin Classen (DWZ 1168) aus Trier und Noah Wolf (DWZ 1073) aus Mainz. DWZ ist die Deutsche Wertungszahl und beschreibt die Leistungsstärke eines Spielers. Sie wird aus dem Abschneiden eines Spielers in vergangenen Turnieren errechnet.

Die DWZ der Mitkonkurrenten aus den anderen Landesverbänden (Mittelwert im Jahr 2022: 1333) ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Rheinland-Pfälzer Spieler sind aufgrund ihrer DWZ-Zahl „nur“ auf Position 32, 42 und 50 gesetzt. Beispielsweise hat vor 20 Jahren hat eine DWZ von 1200 noch für einen Setzplatz unter den ersten 20 Spielern ausgereicht. Auch ist RLP im Vergleich zu anderen Landesverbänden zurückgefallen. Im Jahr 2000 hatten noch fünf Spieler aus RLP einen Setzplatz unter ersten 20 Spielern.

Für die RLP-Spieler wird es sehr, sehr schwer. Wir drücken die Daumen. Zur Unterstützung aller RLP-Spieler sind 5 Betreuer und Trainer der Schachjugend RLP dabei. Auch der Heimtrainer von Nicolas Jürgen Wortmann fährt als persönlicher Helfer von Nicolas mit.

Tag 1

Anreise
Die Meisterschaft findet vom 04.-12.06.2022 in Willingen im Hochsauerland statt. Gastgeber für 600 Kinder und Eltern und Trainer ist das Stern Hotel, das bis 1800 Personen Platz bietet. Die Anfahrt führt uns über Frankfurt Gießen, Marburg in den Mittelgebirgsort Willingen. Wir Nikolas, Jasmin und Jürgen benötigten für die 277km lange Strecke 3,5 Stunden. Wem das lang vorkommt, sollte bedenken, dass lange Strecken auf Bundesstraßen zurückzulegen waren. Einige
Streckensperrungen zwangen uns zu ungeplanten Umwegen. Wir waren froh schließlich heil angekommen zu sein.

Im Hotel
Im Stern Hotel angekommen mussten wir uns zunächst durch Warteschlagen kämpfen. Wir begegneten einer Schlange, die unsere Corona-Nachweise registrierte. Eine Schlange fand uns, die Turnierausweise und für die Spieler Teilnahmetrikots spendierte. Eine weitere Schlange fertigte Spielerfotos an. Eine letzte Schlange verpassten wir zunächst. Da die von ihr vergfebenen Zimmerschlüsselkarten für unseren Aufenthalt unbedingt erforderlich sind, mussten wir einen langen Weg zurück marschieren. Da unser Gepäck schwer war und uns drückte, kam der eine oder andere Fluch über die (meine) Lippen.

Das Gepäck im Zimmer abgestellt eilten wir zur Versammlung der Rheinland-Pfälzer Teilnehmer, um festzustellen, dass wir eine halbe Stunde verspätet waren. Nun fanden sich doch einige RLP-Bekannte ein, mit denen über alten Schachzeiten getratscht werden konnte. Auch wurde festgelegt, wie die Spielerbetreuung durchzuführen sei. Das Abendessen war turbulent und laut. Gespannte Nervosität erfüllte den Speisesaal. Der überall sichtbare große Appetit lässt auf eine gute Essensversorgung schließen.

Die Eröffnungsfeier
Nach dem Essen begann die Eröffnungsfeier mit einem mtreißenden Videorückblick auf die Meisterschaft 2021. Dabei wurden die Deutschen Meister 2021 ehrend vorgestellt. Danach folgten einige weitere Ehrungen, die man durchaus als länglich-zäh bezeichnen konnte. Höhepunkt war sicher aus RLP-Sicht die Ehrung der RLP-Spielerin Riyanna Müller als „Spielerin des Jahres“. Riyanna Müller war auch die Fahnenträgerin der RLP-Delegation. Beeindruckender Höhepunkt der Eröffnungsfeier war, wie die teilnehmenden Mädchen und Jungen lautstark die Eröffnung der Meisterschaft feierten.

Auslosung der ersten Runde
In der ersten Runde spielt Nicolas morgen gegen den 4. der Setzliste Yibo Zhang (DWZ 1700) mit Weiß - ein aus DWZ-Sicht übermächtiger Gegner. Wir sind nervös.
Nun aber ins Bett und ausruhen für den morgigen Tag. Morgen werden zwei Runden gespielt.

Turniermodus
11 Runden Schweizer System
Bedenkzeit pro Spieler und Partie: 75 Minuten für 40 Züge (30 Sekunden Zeitbonus pro Zug), 15 Minuten für den Rest der Partie (30 Sekunden Zeitbonus pro Zug).

Tag 2

Runde 1
Sofort nach dem Frühstück hatte Nicolas es mit einem sehr starken Gegner zu tun. Und der Spielverlauf gab Nicolas nie eine Chance, das Spiel mit einem positiven Ausgang zu beenden. Der Trainer Jürgen Wortmann machte sich darüber Gedanken, ob nicht auch eine Repertoireumstellung sich zum Nachteil von Nicolas ausgewirkt hatte. Nicolas bekam eine sehr positionell zu behandelnde Stellung aus Brett, die er nichtausreichend gut zu behandeln wusste.

Nach einer kurzen Analyse der Partie hieß es Warten auf die Auslosung der nächsten Runde. Sie verzögerte sich erheblich, da an einem Brett langanhaltend gekämpft wurde. Erst nach Ende der Partie wurde der Gegner der 2. Runde bekannt.Da über seinen Gegner nichts bekannt war, konnte keine gezielte Vorbereitung erfolgen. Stattdessen gab der Kadertrainer der Rheinland-Pfälzischen Schachjugend Tobias Göttel eine interessante Lektion über Nicolas‘ Lieblingsvariante mit schwarzen Steinen.

Runde 2
Gegen einen nominell schwächeren Gegner gelang es Nicolas mit Schwarz zunächst nicht, entscheidenden Vorteil herauszuarbeiten. Lange zog sich das Spiel im Remis-Bereich dahin, bis ein Turmendspiel erreicht wurde. Nachdem sein Gegner einen fehlerhaften Zug spielte, gelang es Nicolas einen gedeckten Freibauern zu bilden, der eigentlich nicht vom gegnerischen König angreifbar ist. Sein Gegner versuchte es trotzdem und musste dafür einen hohen Preis dafür zahlen. Nicolas‘ Bauer erreichte mit Damenumwandlung die Grundlinie und das Spiel war aus.

Tag 3

Heute geht ein sonniger Tag zur Neige. Frische klare windige Luft hatdas Nieselwetter vertrieben.In der dritten Runde hat Nicolas Weiß. Welcher Gegner ihn wohl erwartet? Nicolas spielt erneut gegen einen DWZ-starken Gegner. Rannvirr Tak mit einer ELO von 1746.
 
Runde 3

Der Kadertrainer Tobias Göttel stellte Nicolas hervorragend gegen den Französisch-Spieler Tak, Rannveer ein. Nach Abspielen der Vorbereitung hatte Nicolas entscheidenden Vorteil erlangt. Die Überraschungs-Eröffnungswahl war voll aufgegangen. Leider verließ Nicolas schnell den Pfad der Tugend und bekämpfte nicht entschlossen die stellungsstärkste Figur des Gegners. Er hätte den Riesenläufer des Gegners leicht tauschen können und hätte eine beherrschende Traumstellung erreicht. Stattdessen patzte er mit einem unbedachten Angriffszug seiner Dame und wurde von einem leicht zu sehenden Konter seines Gegners hart getroffen. Nicolas versuchte noch ein Dauerschach zu erreichen und danach seine Bauernmehrheit zu mobilisieren. Doch alles Mühen war vergeblich. Am Ende nach langem Kampf in verlorener Stellung ist ein Verlust festzuhalten. Eine Niederlage verursacht nicht durch starkes Gegnerspiel, sondern durch eigenes fehlerhaftes Spiel.
Nach kurzer Niedergeschlagenheit nach Trainerkritik ist Nicolas wieder munter. Er ist hart im Nehmen.

Runde 4
Eine gezielte Vorbereitung auf den nächsten Gegner von Nicolas war kaum möglich. Der Gegner spielte in einer relevanten Weiß-Partie nämlich nicht an einem LIVE-Brett. Eine Zugerfassung fand daher für diese Partie nicht statt. Nicolas hat in der vierten Runde Schwarz. So wurde Nikolas nur allgemein auf mögliche Eröffnungsvarianten eingestellt. Es kam ein geschlossener Sizilianer aufs Brett, auf den Nicolas gut vorbereitet war. Im Spiel nutzte Nicolas eine Schwächung des gegnerischen Zentrums zu einem schnellen Mattangriff. Der Gegner machte vor dem Spiel einen sehr selbstsicheren Eindruck. Vielleicht wollte er damit Nicolas irritieren. Zumindest das gelang offenbar nicht. Nicolas war als einer der ersten Spieler, die ihr Tagwerk erledigt hatten. So war Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang an frischer Mittelgebirgsluft.

Nicolas steht auf dem 34.Platz der Tabelle der U10. Damit ist aktuell in derm U10-Turnier bester Rheinland-Pfälzer.

Tag 4

Frischer Wind weht weiterhin über das Sauerland und treibt so manche Schauer vor sich her. Trotz zweifelhaftem Wetter nutzen wir am heutigen
Nachmittag die Sommerrodelbahn in Willingen.
 

Runde 5

Heute wurde nach Zeitplan nur eine Runde gespielt. Die begann erst um 9:00h. Der Nachmittag ist spielfrei und kann für Unternehmungen genutzt werden.
Nicolas erwartete mit Justin Fadeev ein starker Gegner. Dessen bekannte Partien ließen gegen das Repertoire von Nicolas geschlossene Stellungen erwarten, in denen sich Nicolas erfahrungsgemäß noch nicht wohlfühlt. In dieser Situation riet das Trainerteam anstelle eines lang andauernden
sicheren Verlustspiels zu einem ziemlich spekulativen Abspiel, das allerdings auch ziemlich misslingen konnte. Und so kam es denn auch. Nicolas Gegner kannte die Tücken der Variante und neutralisierte sie. Dann machte sich bemerkbar, dass Nicolas in der Variante kaum Erfahrung besaß. Einige
Ungenauigkeiten summierten sich zu einer recht schnellen und klaren Niederlage. Es war schon zu beobachten, dass Nicolas stabil mit Niederlagen umgehen kann. So auch heute. Nicolas ist weiterhin guten Mutes.

Freizeit
Der Nachmittag war spielfrei und so ergab sich die Gelegenheit die Sommerrodelbahn in Willingen zu nutzen.

Tag 5
 
Morgens Sonnenschein und Nachmittags Regen - aber das Konzert derVögel dauert an.
Unser Tagesablauf sieht so aus:
  • Frühstück
  • Spielen für Nicolas und Zittern für Eltern und Trainer vor derOriginalübertragung auf PC
  • Dach Mittagessen und Vorbereitung auf das nächste Spiel.
  • Dann erneute Strapazen für die Nerven gefolgt vom Abendessen.
  • Danach Vorbereitung für das Spiel am nächsten Tag.
 Ihr werdet Euch sicher fragen, wann wir die Partien analysieren. Unsere Antwort ist: irgendwann dazwischen.
 

6. Runde
Am Mittwoch startete die nächste Partie von Nicolas wieder in gewohnter Frühe um 8:30h gegen den DWZ-schwächeren Jonathan Andersen. Nicolas erlangte im c3-Sizilianer bald mit Schwarz leichten Vorteil, den er nach einigen präzisen Zügen in eine klare Gewinnstellung überführte. Als er sich anschickte, die Siegstellung in einen Gewinn zu verwandeln, unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler. Sein König lief in eine Springergabel hinein, er verlor einen wichtigen Bauern und konnte sich gerade noch in ein Remis retten.

7. Runde
Während die Wolken sich über den Bergen um Willingen verdichteten und Regen die umgebende Landschaft kräftig nässte, startete die 7. Runde. Gegen eine leicht DWZ-stärkeren Gegner kam eine italienische Standardvariante aufs Brett. Bald dachte sein Gegner lange nach und antwortete mit einem unpräzisen Zug. OK! Der Zug war für Nikolas neu, aber ein wenig besser könnte sein Gegenzug schon ausfallen können! Sein Gegner hatte eine ganze Figur gewonnen, sah es aber nicht! Da waren Eltern und Trainer aber erleichtert. Danach plätscherte das Spiel lange im Remisbereich vor sich hin, bis beide Seiten ihre Bauern um die Wette rennen ließen. Sein Gegner hätte noch mit Qualitätsopfer gewinnen können, tat es aber nicht. Nicolas musste danach Turm und Läufer für einen durchgebrochenen Bauern + Turm seines Gegners geben, behielt aber dafür drei Mehrbauern, die sich anschickten zur gegnerischen Grundreihe vorzurücken. Noch hätte sein Gegner ein Remis erzwingen können, aber ein fehlerhafter Königszug brachte freie Bahn für Nicolas‘ Bauern und
Nicolas hatte gewonnen.

Schon wieder ein komplexes Endspiel! Nicolas meinte danach, dass wir unbedingt Endspiele trainieren müssen. Nicolas hat jetzt 3,5 Punkte aus 7 Partien und den 31. Platz. Morgen um 14:30h steht nur ein Spiel auf dem Plan gegen einen 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner. Drückt die Daumen!

Tag 6

Heute ist es  nasskalt. Damit ist der Tag vollumfänglich gekennzeichnet.

8. Runde
Heute war ein gebrauchter Tag für Nicolas. Morgens rann kalter Regen aus dem Himmel. Über Mittag in einer Regenpause konnten wir einen Spaziergang über eine ergrünte und mit Kühen bevölkerte Skipiste unternehmen, da die heutige Partie erst um 14:30h begann.

In seiner Partie gegen einen weit höher gerateten Gegner ging so ziemlich alles schief. Zunächst spielte der Gegner Vu nicht die erwartete und vorbereitete Eröffnung, dann vergaß Nicolas noch einen Absicherungszug. Sein Gegner hatte Erbarmen und nutzte diesen Fehler nicht. Nicolas kam aber im weiteren Verlauf nicht wirklich in die Partie. Und als er noch seinen Läufer passiv stellte, geriet seine Stellung völlig außer Kontrolle. Wir schweigen mal über den weiteren Verlauf. Nicolas steht nun auf dem 38. Platz. Die beiden anderen Rheinland-Pfälzer U10-Spieler hatten heute mehr Glück. Sie gewannen ihre Partien aus total verlorenen Stellungen heraus.

Zu Erholung von der Niederlage ging es für Nicolas ins Schwimmbad. Hoffen wir, dass Baden ausreichende Entspannung für die nächste Partie bringt.

 

Tag 7

Das Wetter schönt auf. Die Laune des Trainers nicht. Zwei weitere Niederlagen für Nicolas  sind zu melden.
 
9. Runde
Die Sonne lacht über Willingen, Enten schlafen auf dem Vordach und viele kleine Kinder wuseln durch die Gänge des Stern Hotels. Das U8 Turnier hat begonnen mit der jüngsten Teilnehmerin aus Trier Meara Claasen Jahrgang 2016. Meara hat immerhin bereits 2 Punkte eingeheimst.

Nicht so gut lief es für Nicolas, der seine Vorbereitung mit großem Vorteil herunterblitzte und eine klitzekleine Abweichung übersah, die sofort einen Offizier und auch die gute Stellung kostete. Die Partie war danach schnell zu Ende. Zum dritten Mal kostete ein überhasteter Zug den Sieg. Und die Trainer ermahnen vor jeder Partie zu bedachtem Spiel. Seufzt. Danach stand selbst bei Nicolas Trauerarbeit an.

10. Runde
Wenn man glaubt, es kann nicht schlimmer kommen, dann kommt es. Nicolas vergaß im Paulsen-Sizilianer zum 2. Mal den Absicherungszug Sf6 im Paulsen-Sizilianer. Nicolas konnte aber die dadurch erhaltene schlechte Stellung in Folge ausgleichen, um in der entscheidenden Phase erneut ( ja, im Sinne von schon wieder) seinen schwarzfeldrigen Läufer so zu platzieren, dass er nahezu bewegungsunfähig auf dem Spielbrett verblieb. Sein Gegner ließ sich nicht
lumpen und parkte im Gegenzug seine Dame ein. Die hätte Nicolas mit einem einfach zu sehenden Turmzug weiter ins Abseits zwingen können. Doch Nicolas zog Anderes und dann geschah ein Unglück. Nicolas war wenige Züge später Schachmatt.

Ein paar Fahrten auf der Sommerrodelbahn trockneten seine Tränen. Der morgige Gegner hat 200 DWZ-Punkte weniger als Nicolas. Nicolas ist also Favorit. Die Vorbereitung für das Match ist gemacht. Auf seinen Gegner wartet eine Überraschung. Wir hoffen auf einen Sieg.

 

Tabellenstand nach Runde 8 (externer Link)

TAG 8

11. Runde
Der Wetterbericht aus Willingen sagt : Heiter bis wolkig.

Nicolas sagt: Heiter! Heute gewann er seine Partie gegen einen 300 Punkte schwächeren Gegner. Nicolas spielte auf den in den vergangenen Runden offensichtlich stark vorbereiteten Gegner mutmaßlich überraschend Sizilianisch mit Weiß. Der Gegner wählte dagegen eine Maroczy-Struktur.
Mit Schwarz spielt Nicolas dagegen richtigerweise einen Fianchetto-Aufbau. Jetzt mit Weiß offenbar nicht. Warum nur? Nicolas gelangte in Folge in eine gedrückte Stellung, stellte aber seine Figuren auf starke Felder und wartete auf gegnerische Verlustzüge. Einen Zug lang geriet Nicolas sogar in eine stark nachteilige Stellung, die sein Gegner nicht nur nicht ausnutzte, sondern auch mit einem krassen Fehler beantwortete. Nicolas gewann einen Offizier und nach ein paar Tauschzügen auch die Partie.


Das Turnier beendete Nicolas auf dem 43 Platz mit 4,5 Punkten. Das ist schon merkbar schlechter, als erwartet wurde und sicher weniger als er kann. Einige Schwächen wurden offenbar, die es im jetzt beginnenden Training auszumerzen gilt. Jetzt geht es zur Siegerehrung, die erfahrungsgemäß erlebnisreich gestaltet wird.


Hier geht es zur Webseite der Schachjugend: https://www.deutsche-schachjugend.de/sport/dem/
und hier zum Spielerprofil Nicolas Wagener https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem-u10/spieler/33/
und hier zur Endtabelle der U10: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem-u10/tabelle/11/

 

 

 

 

Mitte März (12.-13.3.2022) wurde in Ingelheim am Rhein die RLP-Meisterschaft U10 ausgetragen. Mit Jacob Fenzel, Julian Fuhrmann und Nicolas Wagener hatten dich gleich 3 Spieler aus Limburgerhof für das Turnier qualifiziert (siehe Hauenstein). Unter den insgesamt 26 Teilnehmern traten die drei Limburgerhofer quer durch Rheinland-Pfalz u.a. gegen Spieler aus Trier, Bitburg, Ingelheim, Koblenz, Mainz, Bad Kreuznach an. Am Ende gewann Amiran Balashvili vom Kreuznacher SV das Turnier mit 6,0 Punkten aus 7 Runden. Die einzige Nierderlage brachte ihm Nicolas Wagener in der letzten Runde bei. Nicolas brachte es am Ende zusammen mit einem weiteren Spieler auf 5,5 Punkte; nach Feinwertung wurde Nicolas Zweiter! Das bedeutet für ihn die Qualifikation zur Deutschen Jugendmeisterschaft. Jacob und Julian spielten auch sehr gut und belegten mit jeweils 3 Punkten Rang 15 und 18. Dabei war Julian einer der jüngsten Teilnehmer und erntete anerkennende Worte anwesender Kadertrainer. Coach Jürgen Wortmann und die Schachfreunde Limburgerhof freuen sich über das erfolgreiche Abschneiden der drei Youngster. Hier geht es zur Endtabelle (externer Link).

Hand in Hand auf dem Sprung zu weiteren Schacherfolgen:
Julian Fuhrmann, Nicolas Wagener, Jacob Fenzel (v.l.) 
 2022RLP U10 Bild3
Da bekommt der "Sprungturm" neuen Bedeutungsinhalt ;-)

 

Trainer Jürgen Wortmann hat hierzu einen ausführlichen Bericht verfasst!
Einfach Klick auf WEITERLESEN.

In der Zeit vom 21.-25.2. wurden im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim die Pfalzjugendeinzelmeisterschaften der Schachjugend ausgetragen. 20 Teilnehmer waren für die Pfalzmeisterschaft der Altersklasse unter 12 Jahren qualifiziert. Aus Limburgerhof hatte es Nicolas Wagener geschafft. Das Besondere ist: Nicolas ist erst acht Jahre.

Nachdem er vor wenigen Wochen mit sieben Siegen in sieben Partien bereits die Pfalzmeisterschaft der Unter-Zehnjährigen souverän gewann, waren wir gespannt, ob er auch beim Wettkampf mit zwei Jahre älteren Schachspielern erfolgreich sein kann.

Nicolas bestand diese Aufgabe mit Bravour. Nach 11 Runden belief sich Nicolas‘ Punktekonto schließlich auf stolze 9,5 Zähler - 1,5 Punkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten und der starken Konkurrenz aus Kaiserslautern, Landau und weiteren Vereinen. Nicolas gewann neunmal, spielte einmal Remis und hatte nur eine Verlustpartie zu verkraften.

Endtabelle (SJ Pfalz)

Nicolas hat sich mit diesem Ergebnis für die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft U12 qualifiziert. Den Qualifikationsplatz wird er aber vermutlich nicht nutzen können, da er auch für die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft U10 qualifiziert ist. U12 und U10 Meisterschaft finden gleichzeitig am 12./13. März in Ingelheim statt.

Trainer Jürgen Wortmann und die Schachfreunde Limburgerhof sind stolz auf die Leistung des Jugendspielers und drücken Nicolas bei seinem nächsten Turnier wieder ganz fest die Daumen.

 

PJEM2022U12 NicolasWagener