Schach hat Tradition

Schach ist weltweit bekannt und hat eine tiefe kulturelle Bedeutung erlangt. Es ist nicht nur steuerrechtlich, sondern auch vom Internationalen Olympischen Komitee als Sport anerkannt. Die heutigen Spielregeln entstanden nach einer Reform im 15. Jahrhundert, bei der die Gangarten für Dame und Läufer, der Doppelschritt des Bauern von seinem Startfeld sowie die Rochade eingeführt wurden. Danach änderten sich nicht mehr die Spielregeln, sondern der Spielstil. Im späten 20. Jahrhundert gewannen schrittweise Schachcomputer und Schachprogramme auf PCs an Bedeutung.

Geschichtliche Hintergründe zitiert nach Wikipedia.

DIe Schachuhr

Lange Zeit wurde Schach ohne zeitliche Begrenzung gespielt. Die Spieler durften sich für jeden Zug so viel Zeit nehmen, wie sie wollten. Schachpartien konnten viele Stunden lang dauern und mussten gelegentlich sogar unterbrochen und am nächsten Tag fortgesetzt werden, weil die Spieler zu erschöpft waren, um weiterzuspielen. 

Sanduhren und Stoppuhren konnten das Problem einer zeitlichen Begrenzung nur unbefriedigend lösen. 

Hermann Fritz (Gründungsmitglied der SFL) baute Ende der 1940er Jahre eigens eine Doppelgonguhr, die mit jedem Gongschlag den nächsten Zug für Weiss bzw. Schwarz ankündigte. Die Uhr ist heute (2024) noch erhalten und funktionsfähig! (siehe auch Vereinschronik)

SF GONG

Die erste rein mechanische Schachuhr wurde vom Uhrmacher Thomas Bright Wilson (1843–1915) erfunden. 1899 schlug H. D. B. Mejer, damaliger Sekretär der Niederländischen Schachvereinigung, vor, das Zifferblatt der Uhr mit einem sogenannten Fallblättchen auszustatten, um exakt bestimmen zu können, wann ein Spieler seine Bedenkzeit überschritt. Erst um 1919 wurden diese Uhren zur Regel. In den 1990er Jahren hielten dann elektronische Schachuhren Einzug in die Turniere und sind heute Standard. Die neuen Möglichkeiten haben zu neuen Varianten geführt; Spielzeitvarianten wie z.B. mit Zeitzuschlag pro Uhr sind mit klassischen Uhrwerken nicht zu realisieren.

Genaue Zeitzumessung ist im Blitzschach bei einer Gesamtbedenkzeit von 5 Minuten unabdingbar. In den 1970er Jahren waren große, schwere Uhren mit Holzgehäuse der Marke Garde oder Insa in Gebrauch, die man auch heute noch auf dem Markt sind. Die Schachfreunde Limburgerhof haben davon noch einige im Bestand. Beim November-MoBli 2024 kamen diese wieder einmal zum Einsatz und funktionierten einwandfrei.

Insa Schachuhr

Funktioniert mit mechanischem Uhrwerk: die Schachuhr der Marke Insa

Schach hat Zukunft - Die Moderne

Natürlich bleibt der Verein dem Schachspiel treu. Seit Gründung im Jahre 1948 hat sich außer dem Gebrauch der Uhren nichts geändert. Schachspieler sind aber nicht stur oder rückwärtsgewandt, sondern aufgeschlossen und zukunftorientiert. In Zeiten der Covid-19-Pandemie wurden Turniere online über "Lichess" gespielt. Experimentierfreudig testeten die Teilnehmer des November-Mobli ein Strategiespiel mit dem altägyptischen Namen "Khet" (Flamme), das gar nicht altägyptisch mit LASER-Strahlen und Spiegeln funktioniert.

Das Spiel wurde von Michael Larson, damals Professor an der Tulane University (New Orleans), und zwei seiner Studenten im Rahmen eines Studienprojektes entworfen und 2005 in der Urversion als "Defelexion" vorgestellt.

Statt des Königs im Schach ist der Pharao die Hauptfigur; wird er getroffen, ist das Spiel vorbei. Die weiteren Protagonisten sind zwei Skarabäus-Figuren mit einem diagonal verlaufenden, beidseitigen Spiegel. Damit reflektieren sie Strahlen von allen Seiten, lenken ihn um 90 Grad ab und können nicht getroffen werden. Als einzige dürfen sie mit bestimmten direkt benachbarten Figuren beider Farben den Platz tauschen. Die sieben Pyramiden sind nur auf einer Seite der Diagonalen verspiegelt. Die zwei Anubis-Figuren sind wie der Pharao von keiner Seite verspiegelt; sie sind von vorne "feuerfest", können aber von den anderen Seiten getroffen werden. Die Sphinx trägt den LASER. Sie bleibt fest auf ihrem angestammten Platz und kann sich nur um 90° drehen, feuert also vertikal oder horizontal. Über geschicktes Positionieren der Spiegel wird der Lichtstrahl umgelenkt, oft über mehrere Spiegel hinweg. Die batteriebetriebenen LASER-Dioden (Klasse 2)  kommen  nach jedem Spielzug zum Einsatz und verifizieren durch ihren Strahl, ob eine Figur getroffen wurde. 

Spielt man Khet zu zweit, sind die Partien oft schnell vorbei, weil man - noch ungeübt - leicht Bedrohungen übersieht.  Im Team kann man die größten Fallstricke durch Beratung vermeiden, und so spielten nach dem November-Mobli zwei 3er-Teams gegeneinander und hatten viel Spass dabei. Team A siegte, als der Skarabäus dem gegnerischen Pharao zu Leibe rückte und die Mehrfachbedrohungen nicht mehr zu parieren waren.

Khet(1)

Team A (Ulrich Henjes, Colin Jones, Edgar Ohst) befeuern den Pharao von Team B (Adrian Conte, Valentin Spieß, Wolfgang Gottwald).

 

Khet 2 Spiel

Ganz neu ist das Spiel nicht, aber in Deutschland nur als Importware zu erhalten. Schachfreund Ulrich Henjes brachte das Spiel in der Version 2.0 mit und stellt es leihweise dem Verein zur Verfügung. Wer möchte, kann es an den Spielabenden des Vereins ausprobieren.